Die ältesten bekannten Leßner Erwähnungen in Deutschland

 

Franken:

 

Der ersten urkundlichen Eintragungen gehen bis in das 14. Jahrhundert in Franken zurück.  Im Landbuch des Amtes Bayreuth 1386 – 1392 werden ein Lechsner aus Kranach (Kronach) in Dressendorf und ein Ulrich Lechsner in Ramsenthal, beide Orte bei Goldkronach im Fichtelgebirge, erwähnt. Ein weiterer bekannte Eintrag eines “Leßner” findet sich in einem Lehensbuch 1404 des Burggrafen Johann III. von Nürnberg. Fast 40 Jahre nach der Stadterhebung Goldkronachs im Jahre 1385, zeigt dieses Lehensbuch einen ersten Bürger dieser Stadt namens Conz. (Conztantin) Leßner. Es steht dort, daß Conz Lehsner von Goldkronach im Jahr 1404 Wiesen und Acker gelegen zu Escheres ober den Röhrenhof kaufte. 1421 hat Cunzel Lechsner ein Erbe von Wiesen und Feld zu Meschereichs gelegen empfangen. Zwischen 1436 und 1447 finden sich Heinrich und Conrad Leßner in Matrikel von Bamberg. 1439 werden Albrecht, Sigmund und Herman Leßner  in einem Gewerkebuch genannt. 1461 finden sich Albrecht und Hermann Leßner als Kluxinhaber wieder. 1477 erscheint Paul Leßner in den Bergwerkarchivalien. Im Staatsarchiv Bamberg fand sich in Rechnungsbüchern folgender Eintrag: Fritz Pöhlmann und Erhard Leßner aus Goldkronach haben 1482 zu Lehen empfangen das Spiesglaserz (Antimon). In Ober- und Mittelfranken erscheinen weiterhin einige Leßner in Kirchen- und anderen Bücher. 1491 befindet sich ein Eintrag im Goldkronacher Häuserbuch zu Herman Leßner und 1493 zu Sigmund Leßner.

1497 wird Frantz Leßner, der Urvater der Thüringer Linie in Goldkronach geboren, dieser verstarb 1567 in Mitteldorf.1536 gibt es einen Eintrag zu Nikel Leßner im Landbuch Berneck-Gefrees und 1539 Nikol Leßner in Dürrschmid im Kirchspiel Goldkronach. So wird der Nagelschmied Wolf Leßner um 1550 in Zoppathen geboren, dieser ist der Urvater der fränkischen Leßner und verstarb 1615 in Goldkronach. Dessen Sohn Johann wurde am 29. 03. 1583 getauft und am 20. 10. 1605 mit Kunigunde Deinlein copuliert. Dieser wird 1608 Bakkalaurus der Philosophie und 1611 Magister zu Altdorf. 1562 wird im Oberfränkischen Zoppaten der Schmied Wolf Leßner (1562-1615) und ein Schmied Johannes Leßner, geb. 1584, erwähnt. Auch  lebte ein “Leßner” von 1617 bis 1669 in Baiersdorf in Mittelfranken. 1637 findet ein Heinrich Leßner im Oberfränkischen Weidenberg mit den Namen Erwähnung.

 

Thüringen:

 

In Sachsen und Thüringen fand ich erstmals im 16. Jahrhundert “Leßner” bzw. “Lessner”. 1531 existierte ein Leßner in Neuengönna und 1658 findet sich ein Leßner in Taubach/Thüringen. Diese zwei Leßner finden Erwähnung in einem Buch im Staatsarchiv Leipzig im Archiv der AMF (Verein für Mitteldeutsche Familienforschung), mit dem Titel “NL Burggraf”. 1537 wird Jacob Martin Leßner, Sohn des Frantz Leßner, geb. 1497, in Mitteldorf, Kreis Nordhausen/Thüringen geboren und verstarb vor 1590. 1589 erblickt Jacob Leßner in in Mitteldorf, Kreis Nordhausen, das Licht der Welt und starb 1650. Am 11. Mai 1615 wurde in Sachsgrün/Sachsen ein Johann Heinrich Leßner getauft. Dieser ist später Pfarrer im fränkischen Baiersdorf und verstirbt dort am 11. September 1669.

Um 1632 wird Baltzar Läßner, Sohn des Jacob Leßner, geb. 1598 in Mitteldorf, vermutlich in Elende geboren. Dieser wurde am 16. Juni 1667 in Elende, Kreis Nordhausen/Thüringen mit Anna Koch copuliert und verstarb am 21. Feb. 1708 in Elende mit 76 Jahren. Dieser legt durch seinen Sohn  Hanß Heinrich, geb.1671 in Elende, Kreis Nordhauseb, den Grundstein für die spätere Verliehausener Linie im Kreis Uslar/Nds.

 

 

Es wird sicherlich dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein, daß die Schreibweise unseres Namen ständigen Wandlungen unterliegt. Die Pfarrer haben nach eigenen Ermessen ihre Eintragungen in den Kirchenbüchern, diese mußten erst um 1550 allgemein angeordnet geführt werden, getätigt. Wegen dem hohen Analpabetismus dieser erwähnten Zeitepochen, konnte dem Pfarrer auch nicht die Schreibweise unseres Namens diktiert werden, sondern diese wurde uns diktiert. Hier sei auch ein kurioses Beispiel in der Geburtsurkunde meines Vaters Robert Lessner, geb.10. 06. 1931, genannt. Weil die Type “ß” des Standesbeamten auf seiner Schreibmaschine versagte wurde kurzerhand “ss” eingefügt und es entstand “Lessner”.

Mit Sicherheit ist der Name Leßner - Lessner sehr selten. Gegenwärtig gibt es nur etwas über dreihundert Telefonbucheintragungen in Deutschland. Auch ist bislang unser Name in keinem familienkundlichen Namensbuch vorhanden. Bemerkensert ist, daß all diese erwähnten “Leßner” nach der Lutherischen Reform ab 1517 evangelisch lutherischen Bekenntnisses waren. Wen wundert da der Kinderreichtum der Leßner getreu dem Motto des Martin Luther: Zweimal in der Woche, das schadet weder ihm noch ihr und macht im Jahr einhundertvier!

 

Quellen: Henning 1974, Seite 242, Leßnersches Sippenarchiv/Leßnersche Sippenzeitung des Hanns Johann Leßner von 1944 Nr. 1 u. 2, Archiv Werner Leßner in Nürnberg,  Internet, Kirchenarchive, Kreiskirschenarchiv Niedergebra,  Staatsarchiv Leipzig, Staatsarchiv Bamberg, Familienarchiv Tom Lessner, München